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Das Fest

Frühlings Erwachen

Die Lebenden 
und die Toten

nur noch heute

Die Wanze

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Plumpsack

Schöne Bescherungen

Vaterlos

Fünf Goldringe

Vor dem Ruhestand

Schrottengel

Amphitryon

Todesvariationen

Die Nibelungen

Vor dem Ruhestand 

Komödie von deutscher Seele von Thomas Bernhard (1931 – 1989)

Premiere: 08.02.2007

Wir drei haben es besser gehabt wir drei / 

Eine höhere Art von Lebensweise / (Rudolf)

Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, hat Rudolf Höller, damals stellvertretender Lagerkommandant, bei Kriegsende durch einen falschen Paß das Leben gerettet. Von seiner Schwester Vera nach dem Krieg zehn Jahre versteckt, machte Höller eine zweite Karriere als Gerichtspräsident und Landtagsabgeordneter. Jetzt, kurz vor der Pensionierung, feiern er und seine Schwestern Vera und Clara wie in jedem Jahr den Geburtstag Himmlers. Rudolf legt seine SS Uniform an und gemeinsam mit Vera läßt er die "alten Zeiten" wieder aufleben. Mit Champagner, festlich gedecktem Tisch und alten Fotoalben erinnern sie sich an ihr privates Glück. Weder die Ausschwitzphotographien noch die Anklagen der jüngeren Schwester Clara gegen die ewig Gestrigen können sie davon abhalten.

Wir haben unser Theaterstück einstudiert / ... jeder hat seinen Part / abstoßend und gefährlich / jeder hat sein Kostüm / wehe wenn der eine in das Kostüm des anderen schlüpft / Wann der Vorhang zugemacht wird / bestimmen wir drei zusammen / [...] Wir existieren nur / weil wir uns gegenseitig die Stichwörter geben / weiter / du und ich und Rudolf / solange es uns paßt / wir werden sehen(Vera )

Thomas Bernhard zeigt in familiären Ritualen das Unveränderliche, die Kontinuität des ewig Gleichen. Die kleine Familienwelt mit ihren persönlichen Verstrickungen und die großen geschichtlichen Themen, Mörder, die sich als Opfer fühlen, dienen ihm als Werkzeuge für seine virtuose Komödie.

Inszenierung: Fanny Brunner

Bühne: Thomas Goerge

Kostüme: Werner Fritz