ZWEI KÜRZERE STÜCKE JUNGER AUTOREN AN EINEM ABEND:
LernberichtEs geht um Luftballonverkauf, väterliche Warnungen, den Terror von Deutschaufsätzen, die Exzesse der Kleinfamilie und die Neujahrsansprache vom Jahr zuvor; den Größenwahn unter Säugetieren; so verstanden, ein Rückblick, ein Blick zurück; rückwärtsgewandt, mit dem Rücken zur Zukunft rast man durch Raum und Zeit und vergrößert unablässig die vor einem wuchernde Vergangenheit. (Marcus Braun) Drei Akteure und ein Chor: Anhand des Ausgangspersonals der griechischen Tragödie entwirft Marcus Braun ein Szenario über Geburt, Leben, Tod, Macht, Erziehung und die kleinen Begebenheiten des Alltags. So entsteht in 15 kurzen Szenen eine spannende Reflexion über das Leben - Was gibt es Erquicklicheres im Leben als existierende Situationen. Wohin wir auch schauen, nur Beschaulichkeit, Gewöhnung, Gewöhnliches, Gewohnheiten, Wiederholungen. Als hätten die Menschen soviel Zeit wie der Mond. Als rasten sie nicht viel zu schnell ihrem Ende entgegen, um in aller Ruhe ab- und wieder zuzunehmen. (Der Alte in „Lernbericht") Regie: Lars Vogel Bühne und Kostüme: Marianne Hollenstein
PlumpsackDWINI: es gibt schöne vögel. BUJO: ich wär gern ein storch. DWINI: spatzen find ich niedlich. die sind klein und süß und immer mit freunden zusammen. nie allein ist man dann. BUJO: und dann kommt die böse katze und weg ist mit süß und niedlich. ein storch, wird das nest zu kalt fliegt er einfach. weg weg. Die Mutter und ihre vier Kinder Arrx (8), Bujo (10), Casimir (12), Dwini (9). Die Familie ißt zusammen, die Kinder gehen abends ins Bett. Sie wachen nachts auf, erzählen sich von ihren Träumen, trösten sich, schlafen wieder ein. Casimir will ein Adler werden, um den Vater im Himmel zu suchen. Die Geschwister sorgen sich um ihn und zum Glück kommt er wieder an den gedeckten Tisch nach Hause zurück. Die Mutter spricht nicht, spielt mit den Puppen ihrer Kinder; die gehen am Ende der Geschichte in die Welt. Nur Arrx, von dem es keiner erwartet hätte, bleibt bei der Mutter und kümmert sich verständnisvoll um sie. PLUMPSACK spielt für mich in der Realität. Für manche sind die Figuren Kinder, für andere sind es Erwachsene, die sich nicht von ihrer Mutter lösen können. Ich habe versucht, in Kinder hineinzuhören, in ihre 'Naivität', und das in einer Sprache formuliert, die eine Kunstsprache ist. Das ist für mich keine Phantasiewelt, sondern ich glaube, dass Menschen so denken - weil ich auch so denken kann. (Katharina Schlender) Ausgezeichnet mit dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2000. Ab 10 Jahren. Mit dieser mobilen Produktion kommen wir auch in die Schulen. Inszenierung: Antje Thoms Bühne und Kostüme: Marianne Hollenstein
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