Pierrot lunaire/Eine Choreografie/Lieder eines fahrenden Gesellen |
Sweeney ToddMusical von Stephen Sondheim Musik und Song-Texte von Stephen Sondheim (*1930) Buch von Hugh Wheeler (1912 – 1987) Premiere: 01.03.2007 Sweeney war sanft, Sweeney war ehrlich. Sweeney war nett und doch gefährlich. (Prolog) Vertrauenssache ist der Besuch beim Barbier immer – weniger ästhetisch als existentiell. Denn eine rasiermesserscharfe Klinge an der Kehle kitzelt nicht nur. Vertrauen allerdings besitzt der einstmals honorige Barbier aus der Londoner Fleet Street keines mehr, nicht in die Menschen und noch weniger in die Justiz. Nach fünfzehn Jahren Verbannung kehrt er zurück, und langsam aber stetig wird aus dem Rachefeldzug gegen die bigotte Bürgerlichkeit ein veritables Geschäft und ein geradezu klassisches Szenarium: Oben der Rasierstuhl, unten die Pastetenbäckerei und dazwischen ein praktisches Fallrohr. So ist – außer den Opfern - allen gedient: Sweeney Todds Rachefeldzug, dem Nachschub für die immer schmackhafter werdenden Pasteten Mrs. Lovetts und der lokalen Konjunktur der Fleet Street ... Schwarz ist der Humor, brillant die Musik und prall die Rollen, die der Musical-Star-Komponist Steven Sondheim in seinem frechen, vollkommen „unkorrekten" und musikalisch höchst anspruchsvollen Musical entwirft: Barbier Sweeney Todd geht den Weg vom Rächer aus Moral zum kalten Massenmörder so konsequent, wie Richter Turpin konstant bestechlich bleibt und Mrs. Lovett geschäftstüchtig. Ein Pandämonium der Charaktere, die in der Gesellschaftssatire prächtig harmonieren würden, wenn echtes Gefühl nicht nur alte Wunden aufrisse, sondern auch neue schlüge – Liebe (der Jungen wie der Alten) balanciert die schwarze Zynik aus. Steven Sondheims 1979 in New York bei der Uraufführung umjubelter „Sweeney Todd" ist ein Musical der Sonderklasse, wie die Auszeichnungen der drei Tonys, zwei Drama Desk Awards und dem Drama Critic’s Circle Award zeigen. Musikalische Leitung: Gordian Teupke Inszenierung: Norbert Lamla Bühne und Kostüme: Gert Friedrich |