Die Premieren des Jungen Forums

Frühlings Erwachen

Die Wanze

Vaterlos

Vaterlos (2004) 

Premiere: 26.01.2007

Stück von Claudius Lünstedt (*1973)

Vater [...] Will deinen Sonnenwagen. Macht übers Feuer. Die geflügelten Rosse für einen einzigen Tag [...}Ab in die Garage [...] zum polierten Wagen. Speichenräder aus Leichtmetall. Die heiße Krone will ich den Schlüssel [...] Ich weiß dass ich den Wagen niemals beherrschen werd. Weiß ich weiß ich weiß dass ichs weiß und wills weil ichs weiß

  [...] Dass ich den Himmel verbrenn 

fahr ich zu hoch die Erde fahr ich zu niedrig weiß ich weiß ich weiß ... Was. Wie. ... Umarmen willst du mich ... (Felix)

Eine Stadt am Meer: Drei Teenager träumen sich aus ihrem Alltag fort. Sie treffen sich auf den Felsen am Wasser: Abadi will nach Islamabad. Lela als Forscherin nach Japan. Felix fliegt zur Sonne, um seinen Vater zu finden; er kennt ihn nicht und behauptet im Spiel mit den Freunden Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Sol, zu sein. Felix verstrickt sich mehr und mehr in seinen Ideen und wird schließlich zum Außenseiter. Niemand vermag ihn aufzuhalten. Er droht, mit dem "göttlichen Feuerwagen" die Welt zu zerstören und macht sich auf den Weg in die Wälder. Felix treibt das Spiel immer weiter, will raus aus einer Gemeinschaft, die ihn festhält und nicht verstehen kann. Es kommt zu einer Kette von folgenschweren Ereignissen, an deren Ende nur noch Lela an seiner Seite ist.

Claudius Lünstedt verknüpft in starker, komprimierter Sprache ein heutiges Gesellschaftsbild mit der antiken Mythologie und spielt mit den Metaphern.

Ausgezeichnet mit dem Niederländisch-Deutschen Jugenddramatikerpreis 2004.

Ab 16 Jahren.

Inszenierung: Malte Kreutzfeldt

Bühne und Kostüme: Marianne Hollenstein