Friedrich Schiller (1759-1804)
DER PARASIT oder DIE KUNST, SEIN GLÜCK ZU MACHEN
(1803)
Lustspiel nach dem Französischen des Louis
Benoit Picard
Ein Lustspiel von Schiller? Welch rares
Ding – selbst im „Schillerjahr"! Dabei hat Schillers
Bearbeitung des französischen Lustspiels „Der Parasit" nichts an
Aktualität verloren: das gezeigte Ränkespiel könnte jederzeit auch
heute im Flur einer beliebigen Behörde stattfinden. Dort hat sich
Selicour mit seiner Kriechermentalität nach oben gearbeitet und will
beim neuen Minister Narbonne Gesandter werden. „Er teilt seine
Mitmenschen in zwei Kategorien: nützliche Idioten und
Erfolgshindernisse. Die Mutter des Ministers hat er bereits umgarnt, die
Tochter Charlotte will er heiraten. Doch der geschasste La Roche sinnt
auf Gerechtigkeit, will den Beamten Firmin samt Sohn in Amt und Würden
sehen: ‚Ich mache euer Glück, ihr mögt es wollen oder
nicht’." Doch bis dahin gibt es noch manche ungeahnte
Verwicklung, bevor es am Schluß heißen kann: „Der Schein regiert die
Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne!".
Friedrich Schiller prüfte 1803 einige
zeitgenössische französische Theaterstücke für das Weimarer Theater.
Dabei fielen ihm die Werke von Louis Benoit Picard (1769-1828) auf. Der
„Parasit" entstand bereits 1797. Die Schillersche Bearbeitung
wurde erstmals im Oktober 1803 mit großem Erfolg aufgeführt. Im
„Parasit" treffen sich französischer Humor und Schillers Gespür
für soziale und gesellschaftliche Stimmungen.
REGIE: Wolfgang Hagemann
BÜHNE/KOSTÜME: Oliver Kostecka
MATINÉE: 04.12.05, 11:00, Foyer
PREMIERE: 15.12.05, Großes Haus
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