Henrik Ibsen
HEDDA GABLER
Schauspiel in vier Akten
Deutsch von Peter Zadek und Gottfried Greiffenhagen
Die Tochter des wohlhabenden Generals Gabler, Hedda, hat geheiratet. Nach hemmungslosen Jugendjahren hat sie sich „ausgetanzt" und sich für die Ehe mit dem fleißigen Akademiker Jörgen Tesman entschieden. Doch nicht aus innerer Überzeugung geht Hedda in die Ehe, sondern vielmehr um sich den gehobenen Lebensstandard zu sichern, der ihren übertriebenen Erwartungen entspricht.
Von einer ausgedehnten Hochzeitsreise, die ihren Ehemann zusätzlich zur mit Schulden finanzierten Villa in enorme Unkosten gestürzt hat, kehrt sie zurück in eine Existenz, die sie unendlich langweilt und der sie zunehmend mit Ironie begegnet. Hedda ist nicht geschaffen für die beschauliche Welt der Familie, in die sie Tesman führen möchte, und tröstet sich bald nur noch mit der Hoffnung auf die baldige Ernennung ihres Ehemanns zum Professor und den damit verbundenen exklusiven Lebensstil.
Als schließlich aber mit Eilert Lövborg Heddas einstiger Geliebter auftaucht, der nach Jahren der Ausschweifung seinen Alkoholismus unter Kontrolle bekommen hat und nun auch noch mit einer genialen Publikation Tesman die wissenschaftliche Karriere zu verbauen droht, verschärft sich Heddas Problem. Im Spannungsfeld von utopischen Träumen, äußerem Druck, verdrängter Vergangenheit und kindlichem Weltschmerz entschließt sie sich dazu, ihre Mitmenschen zu manipulieren. Mit fatalem Ausgang.
2006 jährt sich zum 100. Mal der Todestag Henrik Ibsens, der als Begründer des analytischen Gesellschaftsdramas gilt. Zu seinem Abschied aus Ulm inszeniert Intendant Ansgar Haag mit Hedda Gabler das Drama einer Frau ohne Ausweg.
|