Samuel Beckett (1906-1989)

ENDSPIEL (1954-56)

Schauspiel in einem Akt

Deutsch von Elmar Tophoven

„Der Tag ist auf der Neige, / Es dämmert schon ganz sacht, / Die Abendschatten schleichen / Am Himmel. Es wird Nacht." Man wartet auf etwas Bestimmtes, eben das Ende, und es besteht nicht die geringste Aussicht, daß irgendein Godot noch kommen und dem Dasein einen Sinn geben könnte. In dieser Situation ist jeder abhängig vom anderen und nicht in der Lage, individuelle Freiheit zu verwirklichen. Lieber spielt man sich durch clownesken Unsinn das Gefühl oder die Idee von Freiheit vor – das Spiel wird dadurch zur Existenzmöglichkeit.

Zum Beckett-Jahr 2006 spielen wir programmatisch das modernste Stück des zwanzigsten Jahrhunderts. „Hier sind Menschheitserfahrungen in Bilder gefasst", wie sie gerade für unsere Zeit „unverwechselbar, typisch und maßgebend sind. Was in einer Welt nach Auschwitz und Hiroshima denkbar geworden ist, davon wissen Becketts Endspiel-Szenerien zu berichten."

Beckett selbst sagte dazu: „Endspiel wird bloßes Spiel sein. Nichts weniger. Von Rätseln und Lösungen also kein Gedanke. Es gibt für solches ernstes Zeug Universitäten, Kirchen, Cafés du Commerce usw."

Das Ulmer Theater spielte in den letzten Jahren bereits Becketts „Warten auf Godot" und „Das letzte Band".

REGIE/BÜHNE/KOSTÜME: Wolfgang Hagemann

PREMIERE: 02.06.06, Podium

 

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