Libretto von Emanuel Schikaneder (1791)
    
    Foto: Hans Botzenhardt
    Uraufgeführt wurde das Werk 1791 in Emanuel Schikaneders
    Vorstadttheater auf der Wieden". Das Libretto ist eine krude Mischung aus
    Phantastik, derbem Volkstheater und hohem aufklärerischem Pathos, das mitunter auch einer
    konsequenten Logik entbehrt. Seit über 200 Jahren stehen deshalb immer wieder Fragen und
    Widersprüche im Raum. Um nur einige davon zu nennen: Warum werden in der aufgeklärten
    Welt des Sarastro schwarze Sklaven gehalten? Warum erklärt Sarastro, man kenne in diesen
    heiligen Hallen die Rache nicht, um am Ende die Königin der Nacht mit ihren drei Damen
    auszulöschen? Wie steht es mit der Frauenfeindlichkeit? Und wo kommen in der
    Sarastro-Welt plötzlich die Frauenchöre zu den Aktschlüssen her?
    Es scheint, als ob im Kampf um den dreifachen Sonnenkreis zwischen
    Sarastro und der Königin der Nacht, dem Kampf zwischen Licht und Dunkel, die Sympathien
    nicht so klar verteilt sind, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Sicher ist nur,
    daß das Fortschrittliche, Vernunftorientierte über das Archaische und Affektive seinen
    Sieg davonträgt. Pamina und Tamino, das von Sarastro ausersehene hohe Paar, muß 
    einen schweren und schmerzensreichen Prüfungsprozeß durchlaufen,
    bevor es schließlich die notwendige Reife für die Welt Sarastros erlangt. Aber wer auf
    diesem Prüfungsweg scheitert, muß nicht unbedingt unglücklich werden. Die Götter haben
    auch an ihn gedacht: Papageno bleibt auf einer niedrigeren Erkenntnisstufe stehen, jedoch
    mit allem, was man zum Leben braucht: Essen, Trinken, Frau und Kinder.
     
    Musikalische Leitung: James Allen Gähres
    Inszenierung: Ansgar Haag
    Bühne und Kostüme: Klaus Hellenstein
    Choreographie: Andris Plucis
     
    Premiere: 25. Januar 2001 im Großen Haus
    Open-Air: 12., 13. und 14. Juli 2001 auf der Wilhelmsburg