Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

DIE ZAUBERFLÖTE

Libretto von Emanuel Schikaneder (1791)

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Foto: Hans Botzenhardt

Uraufgeführt wurde das Werk 1791 in Emanuel Schikaneders Vorstadttheater „auf der Wieden". Das Libretto ist eine krude Mischung aus Phantastik, derbem Volkstheater und hohem aufklärerischem Pathos, das mitunter auch einer konsequenten Logik entbehrt. Seit über 200 Jahren stehen deshalb immer wieder Fragen und Widersprüche im Raum. Um nur einige davon zu nennen: Warum werden in der aufgeklärten Welt des Sarastro schwarze Sklaven gehalten? Warum erklärt Sarastro, man kenne in diesen heiligen Hallen die Rache nicht, um am Ende die Königin der Nacht mit ihren drei Damen auszulöschen? Wie steht es mit der Frauenfeindlichkeit? Und wo kommen in der Sarastro-Welt plötzlich die Frauenchöre zu den Aktschlüssen her?

Es scheint, als ob im Kampf um den dreifachen Sonnenkreis zwischen Sarastro und der Königin der Nacht, dem Kampf zwischen Licht und Dunkel, die Sympathien nicht so klar verteilt sind, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Sicher ist nur, daß das Fortschrittliche, Vernunftorientierte über das Archaische und Affektive seinen Sieg davonträgt. Pamina und Tamino, das von Sarastro ausersehene hohe Paar, muß

einen schweren und schmerzensreichen Prüfungsprozeß durchlaufen, bevor es schließlich die notwendige Reife für die Welt Sarastros erlangt. Aber wer auf diesem Prüfungsweg scheitert, muß nicht unbedingt unglücklich werden. Die Götter haben auch an ihn gedacht: Papageno bleibt auf einer niedrigeren Erkenntnisstufe stehen, jedoch mit allem, was man zum Leben braucht: Essen, Trinken, Frau und Kinder.

 

Musikalische Leitung: James Allen Gähres

Inszenierung: Ansgar Haag

Bühne und Kostüme: Klaus Hellenstein

Choreographie: Andris Plucis

 

Premiere: 25. Januar 2001 im Großen Haus

Open-Air: 12., 13. und 14. Juli 2001 auf der Wilhelmsburg

 

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