Libretto von Friedrich Zell und Richard Genée
(1879)
Foto: Alexander Focke
Im Florenz der Renaissance treibt der Dichter und Lebemann Boccaccio
sein Unwesen. Nicht nur, daß er und seine Freunde amouröse Abenteuer mit angesehenen
Bürgersgattinnen suchen und damit deren unzulängliche Ehemänner bloßstellen - er
schreibt auch noch Novellen über seine Erlebnisse, damit die ganze Stadt sie nachlesen
und darüber lachen kann. Dafür hassen ihn die guten Bürger, während deren Ehefrauen
die Novellen lieben und in der Abwesenheit ihrer langweiligen Männer bereitwillig fremde
Liebhaber empfangen. Was immer die
Florentiner Bürger auch versuchen, es gelingt ihnen nicht, Boccaccio
zur Strecke zu bringen. Denn Boccaccio schreibt die Wahrheit und möchte nichts, als die
Bürger zur Einsicht über ihre verfehlten Vorstellungen über Ehe und Liebe zu bewegen.
So siegt am Ende die wahre, von Herzen kommende Liebe über die heuchlerische Doppelmoral
der Florentiner Bürger.
Zur Goldenen Zeit der Wiener Operette schuf Franz von Suppé nach
seinem großen Erfolg mit FatinitzA zusammen mit den Textautoren Friedrich Zell und
Richard Genée eine satirische musikalische Komödie im Stile der französischen Operetten
von Jacques Offenbach. Dabei ließ Suppé - bedingt durch den Schauplatz - einiges an
spezifisch italienischem Kolorit in seine Operettenkomposition einfließen. Als Quelle der
Handlungsgestaltung diente den Autoren der Dichter Giovanni Boccaccio (1313-1375) und
dessen berühmte Schrift Il Decamerone".
Musikalische Leitung: Thomas Mandl
Regie: Bernd Schmitt
Bühne: Annette Riedel
Kostüme: Katharina Trost
Premiere: 19. April 2001 im Großen Haus