Libretto von Alexander Nitzberg nach Francisco
Tanzer
Deutschland 1945. Amerikanische Truppen ziehen in eine Kleinstadt ein
und befreien die Bewohner. Ihr Auftrag: Aufdeckung von Sabotage und Verhaftung von
Angehörigen der NS-Organisationen. Es herrscht strengstes Fraternisierungsverbot. Beide
Seiten verhalten sich überaus vorsichtig. Nur der Lieutenant Stephan fragt sich, wie er
sich wohl auf der anderen Seite in dieser Situation verhalten würde. Bis Stephan, der
überraschend gut deutsch spricht, die Barriere durchbricht, sich über den
Vorgesetztenbefehl hinwegsetzt und mit Elisabeth tanzt. Der Skandal ist der Beginn einer
Beziehung zwischen den beiden. Elisabeth wird schwanger, aus Furcht vor den unabsehbaren
Konsequenzen besteht Stephan auf einer Abtreibung. Das Ende der Beziehung ist damit
gesetzt. Stephan zieht mit den amerikanischen Truppen wieder ab, Elisabeth bleibt zurück.
Doch die Liebe behält für beide weiter Gültigkeit. Die Befreiung erweist sich als eine
persönliche, denn nur durch Elisabeth kann sich Stephan zu seiner Identität als einst
verzweifelt Geflohener und nun als Sieger zurückkehrender Einheimischer bekennen.
Die Oper Die Befreiung basiert auf einem bislang unveröffentlichten
Roman des in Deutschland lebenden österreichischen Autors Francisco Tanzer. Aus dem
epischen Stoff des Romans schuf Alexander Nitzberg eine auf die beiden Hauptfiguren
konzentrierte Opernhandlung. Derzeit arbeitet der österreichische Komponist Herbert
Lauermann, der schon verschiedene Texte von Francisco Tanzer vertonte, an der Komposition.
Die Befreiung wird sein erstes großes Opernprojekt.
Musikalische Leitung: Wolf-Michael Storz
Inszenierung: Bruno Berger-Gorski
Bühne und Kostüme: Klaus Hellenstein
Uraufführung: 29. März 2001 im Großen Haus