ARREST

Libretto von Pavel Landovsky

(Gemeinschaftsproduktion mit der Neuen Oper Wien)

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Fünf Häftlinge, unterschiedlicher Herkunft und Bildung mit den verschiedensten Inhaftierungsgründen von Diebstahl bis politischer Betätigung, verbringen den Tag in ihrer Gefängniszelle. Ein Tag wie jeder andere und doch so ereignisreich, daß man den Eindruck bekommt, es gibt keine Langeweile. Der Tagesablauf ist genau festgelegt und wird von allen gezwungenermaßen mitgemacht.

Als plötzlich Schreie, Getrampel und Schüsse aus dem Gefängnisgang zu hören sind, herrscht große Aufregung in der Zelle. Jeder der fünf Häftlinge reagiert in ganz spezifischer Weise auf die nahende Gefahr. Man rechnet mit dem Schlimmsten und schließt bereits mit seinem Leben ab, das nun jederzeit vorbei sein kann. Die Ohnmacht der Gefangenen und das grenzenlose Ausgeliefertsein an die Machthaber wird hier ganz klar. Jeder der Insassen schafft sich seine eigene Welt im Kopf.

Pavel Landovsky, der dieses Stück seinem Freund, dem heutigen Tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel, mit dem er 1977 gemeinsam verhaftet und inhaftiert wurde, gewidmet hat, beschreibt dies mit ungeheurer Präzision. Dieses Stück hat mich tief beeindruckt. Der Inhalt, die Besetzung, vor allem aber auch die in sich geschlossene Form des Stückes bieten eine ideale Voraussetzung für eine Opernvertonung. Die Herausforderung dieses Stoffes ist die musikalische Charakterisierung der einzelnen Personen, die sowohl mit Witz als auch mit Ernsthaftigkeit und Tiefe ihren Alltag erleben.

Dirk D’Ase

 

Musikalische Leitung: Thomas Mandl

Inszenierung: Kerstin Holdt

Bühne und Kostüme: Susanne Thomasberger

 

Uraufführung: 23. Oktober 2000 in der Neuen Oper Wien

Premiere: 16. Dezember 2000 im Podium

 

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